„Tochter, was ist das für ein Hokuspokus? Ich war schon auf solchen Veranstaltungen und habe gesehen, was sie mit den Leuten machen und was die Leute selbst machen. Ich will das nicht tun!“ Ich konnte in den Augen meiner Mutter sehen, wovon sie sprach. Der Versuch, sie umzustimmen, war sinnlos.
Es dauerte seine Zeit, viele Monate und sogar ein paar Jahre, bis die Ereignisse ihren Lauf nahmen.
Jeder weiß, dass niemand freiwillig krank werden will, schon gar nicht solche Krankheiten wie Krebs. Wenn das passiert, kommen andere Gedanken in den Sinn: Wie rettet man sich, wie erholt man sich, wie überlebt man… Plötzlich findet ein Umdenken im Kopf statt. Es ist, als ob nach langer Zeit die gleiche Sendung, die kein Ende hat, plötzlich auf ein anderes Fernsehprogramm umgeschaltet wird. So war es auch in der Geschichte mit meiner Mutter.
Der Schock über die Diagnose schaltete ihre Fähigkeit, klar zu denken, zunächst aus. Ihr Körperbewusstsein sagte ihr, dass etwas getan werden musste: Es war notwendig, um ihr eigenes Leben zu retten. Mit dieser unwiderlegbaren Motivation schienen jetzt alle Mittel recht. Und der magische Hokuspokus brachte dann Mutter zu einer meiner Entspannungsgruppe.
Eine speziell entspannende und beruhigende hypnotische Meditation, die darauf abzielt, einen überlasteten Zustand auszugleichen. Und es spielt keine Rolle, wer mit welcher Anspannung zur Gruppe kam, wer mehr oder weniger Anspannung hatte. Der innere Zustand eines jeden Menschen ist absolut individuell. Und die Arbeit mit dem inneren Zustand von jedem, auch wenn es unmöglich erscheint, relaxt auch sehr starken Spannungen.
Diese hypnotische Entspannung zielte darauf ab, jede Zelle des ganzen Körpers, Muskeln, Bänder… sanft und schonend zu entspannen. Insgesamt nur 30 Minuten.
In der Gruppe hat sich meine Mutter so gut entspannt, dass nach der Sitzung das Lächeln nicht von ihren Lippen und ihrem Gesicht gewichen ist. Das erste, was sie sagte, war: „Ich bin so erleichtert!“
Mutter hat sich vor ihren eigenen Augen verändert. Von diesem Moment an wurden Ruhe und Gelassenheit mehr und mehr zu einem Teil ihres täglichen Lebens. Sie verdrängten sanft und schmerzlos die aufdringlichen, stressigen Gedankenwirbel. Negative Wörter begannen aus ihrem Wortschatz zu verschwinden, was auch noch ihre Nerven stärkte.
Die Operation war ein Erfolg. Mutter wandte ihre Aufmerksamkeit schließlich auf sich selbst, ihren inneren Zustand und die Auswirkungen all dessen auf ihr Leben.